Lösung zum Heiteren Berufenraten

Der gesuchte Beruf war der des Geigenbauers! Der Text stammte von der Website der Initiative Hear The World und es lohnt sich wirklich, den gesamten Beitrag dort mal durchzulesen.

Natürlich sind es nur die edelsten Geigen, für die ein solcher Aufwand betrieben wird:

Nur einer schafft es – nur etwa einer von 10.000 Fichtenstämmen kommt Autor: Håkan Svensson. Unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported lizenziertauf den Werkstatttisch von Martin Schleske, damit aus ihm eine Geige der Meisterklasse wird. Leiden muss so ein Baum – 200 bis 300 Jahre lang auf magerem Boden raues Klima erdulden, Wasser- knappheit aushalten und die eisige Kälte im Gebirge kurz unterhalb der Baumgrenze durchstehen. Nur aus einem „krisengeschüttelten“ Stamm, der sich langsam wachsend durch sein Leben kämpfen musste, wird ein gutes Klangholz. Eine Fichte in der Ebene, unter besten Bedingungen und im Überfluss schnell in die Höhe geschossen, hat keine Widerstandskraft. Sie hat kein klingendes Resonanz- holz, keine Persönlichkeit. „Unser Leben ist ja auch kein Weg im Flachland, auch der Mensch entwickelt sich durch Krisen“, sagt der Geigenbaumeister Martin Schleske. Die New York Times bezeichnet ihn als einen der „führenden Geigenbauer unserer Zeit“, die deutsche Tageszeitung Die Welt nennt ihn den „Stradivari des 21. Jahrhunderts“.

Somit dient auch die Stradivari-Fichte als hoffnungsvolle Metapher für das menschenliche Leid. Apropos Stradivari: dieser war sehr fleißig, den „man schätzt, dass Stradivari etwa 1100 Violinen, Bratschen, Celli, einige Gitarren und eine Harfe gebaut hat. Von den Celli gibt es heute nur noch ca. 60 Stück, insgesamt sind schätzungsweise noch 650 Instrumente erhalten. (aus Wikipedia)“. Die Harfe würde ich gerne mal hören 🙂 Aus dem eben zitierten Wiki-Artikel wie auch aus meiner weiteren Internet-Recherche habe ich folgende Dinge behalten:

  1. Der besondere Klang der Stradivari-Geigen geht womöglich auf die kleine Eiszeit vom 16.- 18. Jahrhundert zurück, in derer die Bäume besonders „krisengeschüttelt“ wuchsen.
  2. Der besondere Klang der Stradivari-Geigen geht laut einer Gruppe Wissenschaftler womöglich auch auf einen besonderen Schimmelpilzbefall der Fichte zurück, laut der wissenschaftlichen Gegengruppe vielleicht aber auch auf eine harsche chemische Behandlung durch Stradivari. Irgendwelche Labors haben diese Hypothesen getestet, und beide Seiten haben bewiesen, dass sie recht haben, während die jeweils andere Seite erwiesenermaßen unrecht hat.
  3. Der besondere Klang der Stradivari-Geigen geht darauf zurück, dass sie besonders gut im dem Frequenz-Bereich spielen, in welchem das menschliche Gehör am empfindlichsten ist.
  4. Der besondere Klang der Stradivari-Geigen geht darauf zurück, dass ihr „Spektrum sehr dem Vokal „E“ bzw. „I“ der menschlichen Stimme ähnelt, wodurch ihr Klang als angenehm und besonders vertraut und emotional bewegend empfunden wird“.
  5. Der besondere Klang der Stradivari-Geigen kann von einer gewöhnlichen Violine angenähert werden, indem man ein kleines Gewicht von weniger als 1/10 Gramm an einer speziellen Stelle anbringt.
  6. Der besondere Klang der Stradivari-Geigen ist ein Mythos, wie Blind-Hörtests ergeben haben. Gibt es eigentlich auch Blind-Sehtests? So um herauszukriegen, ob Gemälden von Picasso wirklich schöner aussehen als andere Bilder?

Ich habe das Gefühl, dass dies ist eine gute Stelle ist, um aufzuhören. Gut Holz!

Über Pfeffermatz

... ist ein schokonalytischer Glühwurstematiker.
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5 Antworten zu Lösung zum Heiteren Berufenraten

  1. Monika schreibt:

    Guten Morgen,

    danke für die Hintergrundinformationen. Sehr schön.

    Viele Grüße

    Monika

  2. Pfeffermatz schreibt:

    Freut mich – deine Rätsel machen mir auch Freude!

  3. tinyentropy schreibt:

    Guten Morgen!

    Leider habe ich das Rätsel nicht mitbekommen, da ich verreist war. Aber ich will mal kurz anmerken, was für ein toller Beruf der des Geigenbauers ist. Als Theoretiker habe ich immer Achtung vor Handwerksberufen und in diesem Fall finde ich es unglaublich, welche Präzision beim Bau der Instrumente erzielt wird.
    An der Geige finde ich besonders faszinierend, dass es anders als bei der Gittarre keine Büde gibt und man scheinbar nur nach Intuition und Erfahrung greift.

    • Pfeffermatz schreibt:

      Geht mir auch so – ich kenne (gottseidank) ein paar sehr gute Handwerker, deren immenses Fachwissen mich immer wieder fasziniert. Ob Kellerfenster einsetzen, Abwasserrinne legen, Vordach bauen – die können das, einfach so. Welche Materialen unter welchen Umständen bei welchem Wetter mit welchem Kleber auf welchen Untergründen hafte – die wissen es. Ich dagegen kann nur IKEA.

      Davon abgesehen möchte ich dich bitten, deine Urlaube zukünftig besser mit meinem Blog abzustimmen 😉

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