Der Plan, zwischen drei und vier Uhr morgens aufzubrechen, wurde erfolgreich um halb sechs umgesetzt. Schlafzimmerfenster noch auf, Bügeleisen vermutlich an, Klospülung am Laufen, Haustürschlüssel unauffindbar – aber wir waren Richtung Österreich unterwegs! Kurzes Nachzählen bei Siegburg ergab, dass wir wenigstens keines der drei Kinder zuhause vergessen hatten.
Erster Halt an einer Raststätte bei Frankfurt, die zu den dreckigsten, vermülltesten, ekelhaftesten Raststätte gehörte, die jemals ich sah. Nach einem kurzgehaltenen Erbrechen fuhren wir kopf- und atemlos weiter und kamen erst in Würzburg wieder zu uns. Hier konnten wir endlich rasten, atmen, frühstücken und pinkeln, danach begann der Ernst der Reise.
Die Baustelle, die noch vor Frankfurt begonnen hatte, begleitete uns weiter bis München, wo wir uns auf der Suche nach einem McDagobert vom Autobahnstau entfernten. Unser Glück kaum fassend entdeckten wir stattdessen ein schwedisches Kinder- und Erwachsenenparadies. Dort konnten wir im Schatten parken, Kottbüller, Lachs und Hotdogs essen, McDoofus den Stinkefinger zeigen, unseren Kleinsten im best eingerichteten Wickelzimmer nördlich der Alpen versorgen und ganz nebenbei die Kinderzimmer neu planen.
Außerdem trafen wir dort einen netten bayerischen Rentner, der seit fünfundvierzig Jahren in Kanada gestrandet war und sich gerade auf Besuch in der alten Heimat befand. Er warnte uns eindringlich davor, jemals nach Kanada zu fahren, weil das Land ganz fürchterlich sei. Er selber hätte es längst verlassen, wenn er nur die Kraft dazu finden würde und die unendlichen Weiten der kanadischen Natur nicht so unglaublich schön wären. Ich hatte jedenfalls vollstes Verständnis dafür, dass der alte Bayer seinen seltenen Heimaturlaub bei IKEA verbrachte.
Und schon waren wir in Österreich. Auch hier gab es offenbar Natur, in Form von lokal äußerst hoch skalierten Hügeln voller schwarz-weiß gefleckter Milchbiomaschinen. Die Autobahn fuhr glücklicherweise bis fast direkt ins idyllische Bergdorf, und unsere an ein Hotel angeschlossenene Ferienwohnung war 1A-er als erwartet.
Die Leute waren unglaublich nett, das Essen total edel und lecker, und die Berge riefen.
Cool! Welche App?
Photo Lab. Schon die Gratis-Funktionen (wie das obige „Charcoal Drawing“, oder „Street Grafitti“ + „Minion Eyes Sticker“, siehe dazu das Bild aus meinem letzten Beitrag) sind beidruckend. Das obige Foto habe ich allerdings durch Tannenzweige hindurch fotografiert; die Zweige im Vordergrund sind also nicht von der App.